2.C ANSIEDLUNG UND INTEGRATION
C.5 Wie wird das Thema physische, psychische und zahnmedizinische Gesundheit behandelt?
(iii) Wer ist für die Übernahme der Kosten für die Gesundheitsfürsorge für Flüchtlinge verantwortlich?
Das tut Kanada
In Kanada erhielten Flüchtlinge nach ihrer Ankunft vorübergehende Gesundheitsversorgungsleistungen durch das Interim Federal Health Program (IFHP). Das IFHP wird durch die kanadische Regierung finanziert und bietet grundlegende und ergänzende Krankenversicherung sowie die Kostenübernahme verschreibungspflichtiger Medikamente. Die Versorgung dient als Überbrückung zu staatlichen Krankenversicherungen der Provinzen und Territorien. Als Bewohner mit Daueraufenthaltsgenehmigung können Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Kanada die Leistungen der Krankenversicherung der Provinzen erhalten. Flüchtlinge können sich sofort nach der Ankunft für die Krankenversicherung in der angesiedelten Provinz beantragen.
Als Bewohner mit Daueraufenthaltsgenehmigung können Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Kanada die Leistungen der Krankenversicherung der Provinzen erhalten. Flüchtlinge können sich sofort nach der Ankunft für die Krankenversicherung in der angesiedelten Provinz beantragen.
Seit dem 1. April 2016 bietet das IFHP eine Grundversicherung für maximal drei Monate für neu angesiedelte Flüchtlinge, bis sich der Nutzer für die Krankenversicherung der Provinzen oder Territorien qualifiziert. Die Grundversicherung umfasst Leistungen von Ärzten, registrierten Krankenschwestern und Krankenhausversorgung, zusätzlich zu Labor-, Diagnose- und ambulanten Leistungen. Am 1. April 2017 wurde das IFHP erweitert, um bestimmte medizinische Leistungen vor der Abreise der Flüchtlinge abzudecken, die vor ihrem Eintreffen
für eine Neuansiedlung in Kanada ausgewählt wurden. Das Spektrum der medizinischen Leistungen vor der Abreise umfasst: die Kosten der medizinischen Untersuchung für die Einwanderung und Folgebehandlungen für Krankheiten, die die Einreisefähigkeit eines Flüchtlings nach Kanada betreffen; freiwillige Impfungen; Leistungen für die Behandlung im Zusammenhang mit dem Ausbruch übertragbarer Krankheiten; und bestimmte medizinische Hilfen und Geräte, die Flüchtlinge mit medizinischen Problemen benötigen, um sicher nach Kanada reisen zu können.
Die ergänzende Abdeckung sowie die von verschreibungspflichtigen Medikamenten wird neu angesiedelten Flüchtlingen solange gewährt , wie sie von der Regierung oder privaten Sponsoren gefördert werden, mit einer anfänglichen Abdeckung für zwölf Monate ab ihrer Ankunft. Diese Abdeckung kann um weitere zwölf Monate verlängert werden, wenn der Flüchtling für denselben Zeitraum staatliches oder privates Sponsoring erhält. Die Zusatzversorgung umfasst Leistungen wie psychische Gesundheitsversorgung, begrenzte Augenversorgung, dringende Zahnversorgung, verschreibungspflichtige Medikamente, Hilfsgeräte und einige medizinische Ausrüstungen.
Neu angesiedelte Flüchtlinge erhalten bei der Einreise in Kanada einen IFHP-Berechtigungsschein von der Canada Border Services Agency. Wenn bei der Ankunft kein IFHP-Versorgungszertifikat ausgestellt werden kann, sollte die Abdeckung kurz nach der Ankunft von einem Migrationsbeamten gewährt werden. Für die Leistungen durch IFHP vor der Abreise, die grundlegenden und die ergänzenden Leistungen gelten bestimmte finanzielle Obergrenzen.
Von Sponsoren wird nicht erwartet, dass sie für zusätzliche Gesundheitskosten aufkommen, die nicht durch staatliche Versicherungssysteme abgedeckt sind. Aber Sponsoren können oft Zahnärzte und Optiker in ihren Gemeinschaften gewinnen, die kostenlose Dienste anbieten und damit die Kosten für medizinische Behandlung, Brillen, Zahnbehandlung usw. übernehmen, die nicht von staatlichen Versicherungssystemen abgedeckt werden. Einige Sponsoren
bieten entweder finanzielle Beiträge, obwohl sie es nicht müssen, oder finden andere Wege, damit die Flüchtlinge bekommen, was sie benötigen. Die Organisation Kanadische Zahnärzte für Flüchtlinge entstand beispielsweise als Reaktion auf die Krise in Syrien, damit Flüchtlinge in ganz Kanada Zugang zu kostenloser zahnärztlicher Behandlung erhalten.
Flüchtlinge können auch auf der Basis ihres Alters oder des Haushaltseinkommens Zugang zu kostenloser oder kostengeringer, nicht dringender zahnärztlicher Versorgung bekommen. Programme werden von den Provinz- oder Kommunalregierungen durch örtliche öffentliche Gesundheitsdienste oder gemeinschaftliche Gesundheitskliniken unterstützt. In ähnlicher Weise können Flüchtlinge medikamentöse Unterstützung durch subventionierte Arzneimittelleistungen erhalten, basierend auf dem Nettohaushaltseinkommen, dem Alter und der Art der Krankheit.