2.C ANSIEDLUNG UND INTEGRATION
C.5 Wie wird das Thema physische, psychische und zahnmedizinische Gesundheit behandelt?
(i) Welche Arrangements sind erforderlich, um Flüchtlingen den Zugang zu physischer, psychischer und zahnmedizinischer Versorgung zu ermöglichen?
Das tut Kanada
Nach der Ankunft in Kanada werden neu angesiedelte Flüchtlinge mit dem Interim Federal Health Program (IFHP) abgesichert, damit sie für die Gesundheitsversorgung nicht selbst aufkommen müssen, bis sie berechtigt sind, einer Krankenversicherung der Provinzen oder Territorien beizutreten. Das IFHP bietet eine begrenzte und vorübergehende Deckung für die Gesundheitskosten im Bereich vielfältiger dringender und vorrangiger Gesundheitsbedürfnisse. Sponsoren sollten Flüchtlingen bei der Antragstellung für eine Krankenversicherungskarte in der angesiedelten Provinz, der Auswahl eines Haus- und Zahnarztes behilflich sein sowie bei der Vermittlung zu einer psychologischen Beratung oder Traumaberatung, falls erforderlich.
Sponsoren verpflichten sich in ihrem Ansiedlungsplan Flüchtlingen bei der Antragstellung für die Krankenversicherung in der angesiedelten Provinz und beim Zugang für andere notwendige Gesundheitsdienstleistungen behilflich zu sein. Sponsoren sollten Flüchtlingen helfen, medizinische Dienstleistungen im Rahmen der IFHP-Deckung zu erhalten. Sponsoren sollten sich jeglicher besonderen Gesundheitsbedürfnisse bewusst sein und die verfügbaren Spezialisten ausfindig machen, um Termine zu vereinbaren, sobald die Flüchtlinge ankommen.
Neu angesiedelte Flüchtlinge, die IFHP-Leistungen erhalten, können medizinische, psychische und zahnmedizinische Gesundheitsdienste erhalten, indem sie einen anerkannten Gesundheitsdienstleister finden. Nur
Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen, die beim Medavie Blue Cross registriert sind, dürfen Kostenerstattungsanträge einreichen. IFHP-Berechtigungsscheine müssen Anbietern von Gesundheitsdiensten jedes Mal präsentiert werden, wenn eine Leistung erstellt bzw. ein Produkt verschrieben wurde, um die Deckung zu bestätigen. IFHP kann Nutzern oder Sponsoren keine Kosten direkt erstatten. Wenn sie für Leistungen/Produkte zahlen, die vom IFHP abgedeckt werden, erhalten sie keine Kostenerstattung.
In außergewöhnlichen Situationen wurde von Provinz- und lokalen Behörden dafür gesorgt, dass Flüchtlinge nach der Ankunft sofort medizinisch versorgt wurden. Syrische Flüchtlinge wurden von Beamten bei der Ankunft in Kanada untersucht und, falls erforderlich, sofort medizinisch versorgt. In Ontario und Quebec wurden an den Flughäfen Notarztteams bereitgestellt. An einigen Orten errichteten kommunale Gesundheitszentren Kliniken in Hotels und boten erste Vorsorgeuntersuchungen an, um Gesundheitsprobleme zu priorisieren. Örtliche Gesundheitsbehörden und die Provinzen organisierten auch Übergangsversorgung wie Zahnkliniken und Nachimpfungsprogramme.