2.B SPONSOREN: VON DER MOBILISIERUNG BIS ZUR VERPFLICHTUNG
B.6 Welche Vorbereitungsmaßnahmen sind von den Sponsoren für die Ankunft der Flüchtlinge zu treffen?
(v) Kann die Kommunikation zwischen Sponsoren und Flüchtlingen vor deren Ankunft zur Ermittlung ihrer Bedürfnisse beitragen?
Das tut Kanada
Die Kommunikation vor der Ankunft ist sowohl für die Flüchtlinge als auch für die Sponsorengruppen von Vorteil. Sie schafft eine Vertrauensbasis, und die Sponsorengruppen können sich über die besonderen Bedürfnisse der Flüchtlinge informieren, um ihren Ansiedlungsplan besser vorzubereiten. Zudem bietet sie die Gelegenheit, den Flüchtlingen vorab Informationen zu ihrer Ansiedlung bereitzustellen, so dass ihre Erwartungen bei der Ankunft etwas realistischer sind.
In einigen Fällen ist die Kommunikation vor der Ankunft aufgrund von sprachlichen oder technischen Hindernissen nur schwer möglich. Mehr Informationen hierzu finden Sie unter 2.A.5.
Die Kommunikation zwischen den Sponsoren und den Flüchtlingen vor der Ankunft trägt dazu bei, die Beziehungen zwischen den Parteien zu verbessern, da sich Sponsoren und Flüchtlinge dabei besser kennenlernen und Vertrauen aufbauen können. Während die Sponsoring-Anträge bearbeitet werden, wird durch die Kommunikation auch bereits eine Vertrauensbasis hergestellt, die das persönliche Kennenlernen von Sponsoren und Flüchtlingen bei deren Ankunft erleichtert. Sponsoren müssen sich darüber im Klaren sein, dass ihre Rolle auch darin besteht, eine sicheres und offenes Umfeld zu schaffen. Sinn und Zweck der Kommunikation vor der Ankunft ist es nicht, etwaige Persönlichkeitsunterschiede aufzuzeigen zu entscheiden, ob der Antrag auf Privat-Sponsoring fortgesetzt werden soll.
Die Kommunikation vor der Ankunft hilft der Sponsorengruppe auch hinsichtlich der Vorbereitungen für die Ankunft der Flüchtlinge. Die Sponsoren können von den Flüchtlingen Wichtiges über ihre medizinischen Bedürfnisse, ihr Sprach- und Bildungsniveau, die Lebensmittel, die sie üblicherweise essen, und ihre Bedürfnisse hinsichtlich Kleidung erfahren. Diese Informationen helfen der Sponsorengruppe bei der Erstellung ihres Ansiedlungsplans.
Die Kommunikation vor der Ankunft bietet Sponsoren auch die Gelegenheit, ihre Rolle zu erläutern, über das Leben in der Gemeinde der Neuansiedlung zu erzählen und gegenseitige Erwartungen zu klären. Diese Unterhaltungen können beispielsweise die Kultur des Landes der Neuansiedlung und der Gemeinschaft betreffen, welche Art von Unterkünften die Flüchtlinge erwarten sollten, welche Formen von Leistungen und Aktivitäten es gibt, Persönliches über die Sponsoren, ihre Familien und Freunde, und was von den Sponsoren zur Verfügung gestellt wird. Sponsoren sollten jedoch vorsichtig damit sein, solche Themen anzusprechen, bevor ein Antrag auf Neuansiedlung in Kanada genehmigt ist. Vorzeitige Unterhaltungen über das Leben in Kanada wecken Erwartungen und führen zu erheblicher Enttäuschung, wenn der Antrag abgelehnt wird.
In einigen Fällen ist die Kommunikation vor der Ankunft aufgrund von sprachlichen oder technischen Hindernissen nur schwer möglich. Sponsorengruppen sollten angehalten werden, sich Möglichkeiten für die Kommunikation vor der Ankunft zu überlegen, z. B. Dolmetschdienste oder Kommunikationsmethoden in einfacher Sprache, etwa per SMS. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter 2.A.5.