1.A Verwendung dieser Anleitung
Diese Anleitung wurde erstellt, um Beschäftigte im öffentlichen Dienst, zivilgesellschaftliche Organisationen und Gemeindemitglieder dabei zu unterstützen, Möglichkeiten hinsichtlich Gemeinschafts-Sponsoring für Flüchtlinge zu untersuchen und entsprechende Programme zu entwickeln. Basierend auf Kanadas Private Sponsorship of Refugees Program, einem System für Privat-Sponsoring von Flüchtlingen, wird hierbei ein Programmmodell in einzelne „Bausteine“ aufgeteilt.
Diese Bausteine stellen die einzelnen Komponenten des Gemeinschafts-Sponsorings dar, die bei der Entwicklung eigener Programme berücksichtigt werden sollten. Obgleich Kanadas Programm erfolgreich ist, bedeutet das nicht automatisch, dass es überall funktioniert. Sinn und Zweck des Handbuchs ist es, Akteure in Ihrer Region dazu zu ermutigen und dabei zu unterstützen, ein auf ihren Kontext zugeschnittenes Programm zu entwickeln.
Mit Beispielen und Fallstudien geht diese Anleitung auch speziell und detailliert auf die Rolle privater Sponsoren im Neuansiedlungsprogramm Kanadas ein. Es zeigt auf, wie die Regierung Kanadas ihr Programm strukturiert und wie sich zivilgesellschaftliche und private Sponsoren in Kanada organisiert haben. Kanadas Programm hat sich seit seiner Entstehung in beträchtlichem Maße weiterentwickelt, und es soll lediglich beispielhaft veranschaulichen, wie Staat und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten können, um Flüchtlingen Schutz zu bieten und ihre Ansiedlung in ihrer neuen Heimat nach ihrer Ankunft zu unterstützen. Es versteht sich keineswegs als alternativlos, doch es ist ein sehr nützliches Beispiel, das anderen Ländern und zivilgesellschaftlichen Akteuren zur Inspiration dienen kann.
Kanadas Modell ist auch nicht perfekt – wir Kanadier lernen laufend hinzu und entwickeln unser Programm entsprechend weiter. Kanada besitzt ein gut funktionierendes Programm, das eine robuste Grundlage für bürgerschaftliches Engagement in der Neuansiedlung von Flüchtlingen bietet, doch es kann und sollte nicht eins zu eins in anderen Ländern kopiert werden. Die Globale Initiative für Gemeinschafts-Sponsoring für Flüchtlinge (GIGF) hofft, dass diese Anleitung lokalen Akteuren, die mehr über Gemeinschafts-Sponsoring erfahren möchten, Unterstützung bietet und gleichzeitig wertvolle Informationen zur Entwicklung von kontextspezifischen Programmen für Gemeinschafts-Sponsoring liefert. (Ziel der Initiative ist es, Kanadas Erfahrung mit anderen Ländern zu teilen und diese bei der Anpassung und Implementierung ähnlicher Modelle zu unterstützen. Das oberste Bestreben ist dabei der erhöhte Schutz von Flüchtlingen durch mehr Mitgefühl und Hilfsbereitschaft in den Gemeinden in allen Teilen der Welt.)